Es geht um das Sächsische, das aus dem Herzen kommt.

Annekatrin Michler als Sächsisch-Coach

Die sächsische Mundart wird heute meist eher belächelt oder auch politisch bewertet. Dabei hat der sächsische Wortwitz sowie der Charakter viel Charme und Potential. Mein Ziel ist es, dass man das Sächsische (im Wesen) versteht und die Sachsen sich wieder an ihre (ur)sächsische Strategie erinnern (Lene Voigt: „Ihr froher Mut wird siegen.“)
Es geht immer auch um Haltungen, Wirkung von Körpersprache, ostdeutsche Sozialisation und ein respektvolles Miteinander.

Mein Fokus

  • Körpersprache der Sachsen

  • Das Sächsische verstehen (in Wort und Wesen)

  • Der Sachse in all seinen Facetten – das Potential und zu entwickelnde

  • Hier besiegen de Weechen de Hardn

Stories

Begegnung mit Jonas Dassler

Ich erhielt eine Anfrage, den Schauspieler Jonas Dassler mit sächsischem Dialekt für den Film „Der goldene Handschuh“ von Regisseur Fatih Akin zu coachen. Der damals 23-Jährige sollte Fritz Honka spielen, einen Serienmörder, der in Sachsen aufwuchs, in den 1950er-Jahren nach Hamburg floh und dort vier Frauen ermordete. Ein schweres Thema mit viel Brutalität – und dann sollte die Hauptfigur auch noch sächseln!  Jonas Dassler musste sich in einen solchen Menschen hineindenken, sich physisch und psychisch total verändern und verausgaben. Den ganzen Tag musste er mit einer Prothese auf der Nase herumlaufen… und dann auch noch sächseln!

Ich war skeptisch. Die Begegnung mit Jonas, seine Haltung, seine Neugierde, sich dem Sächsischen insgesamt zu nähern, überzeugte mich.

Wir probten in Berlin, Wittenberg sowie am Drehort in Hamburg. Und, wir übten regelmäßig per WhatsApp-Sprachnachrichten. Ich gebe zu, ein wenig habe ich auch den Drehbuchtext „korrigiert“. ;o)

Meinen Hauptfokus legte ich darauf, kein derbes, sondern ein verhaltenes Sächsisch zu lehren. Was mich freute, Jonas übte sehr fleißig und in der Filmkritik spielte das Sächsisch keine Rolle. Es war eben zu hören, jedoch nicht dominierend und auffallend. Das war für mich das Zeichen, dass es genau passend war. Spannend war zudem, zu erleben, wie in den Hallen der Produktionsfirma die Wohnung des Serienmörders nachgebaut wurde.

Aspekte ab 2:09 

Es freut mich immer, wenn sich Journalisten unvoreingenommen und neugierig  dem Thema „De Sachsen und de Welt“  nähern. Danke 

Kaya Yanar und sein Team kamen nach Leipzig, um sich auf die Show vorzubereiten und einen Teil dafür zu drehen. Gemeinsam mit ein paar Freunden, die natürlich Fans waren – Tochter 😊, Neffe, Kolleginnen – inszenierten und drehten wir in meinen Räumen einen Sächsisch-Kurs und hatten alle viel Spaß.

Wir trafen uns an der Thomaskirche und der Dreh mit Christopher Clark war einfach spannend. Dieser Mann kommt viel herum, sieht eben auch die Sachsen mit vergleichendem Blick.

 

Sächsisch Coach Leipzig, Dialekt, Sprache, Rhetorik, Körpersprache
mit Julia Dreyer und Fabian Both

Drei Mal lehrte ich jungen Schauspieler:innen Sächsisch in Sprache und Verhalten für die jeweils aktuelle Staffel des Musicals.

Als ich das Textbuch kurz gelesen hatte, war ich geneigt, abzusagen. Wieder diente der Sachse als Klischee – Stasi-Offizier, Grenzbeamter – alles waren Sachsen. Dazu gab es interessante Gespräche in Berlin und ich erlebte viel Interesse, Neugierde und Achtsamkeit bei den jungen Leuten. Wir stellten fest, dass die „nicht-sächsischen Kiefer“ einfach Probleme hatten, bestimmte Worte sächsisch auszusprechen. Ich reduzierte wieder auf Schlüsselworte und so kam Entspannung und auch der Effekt.

Wieder sind es junge Leute – Filmemacher, die sich auf die Spurensuche machten: Was bedeuten heute Dialekte, wo werden diese noch gesprochen?

Hier ein Auszug: Mich erlebt man ab 0:40 min.